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Garelli Mofateile

Hersteller: Garelli
Adalberto Garelli war ein italienischer Ingenieur, der bei Fiat arbeitete. Er verließ 1911 die Firma, da sie kein Interesse an einem von ihm entwickelten Zweitaktmotor hatte. Bis 1919 arbeitete er dann für die Fahrradfabrik Bianchi und die Firma Stucchi in Mailand, die Näahmaschinen, Fahrräder und motorisierte Fahrzeuge herstellte. 1913 erfand er seinen eigenen Zweitaktmotor und bezwang ein Jahr später im Januar mit seinem ersten selbst gebauten Motorrad mit einem 350-Kubik-Motor bei eisiger Kälte den 1925 Meter hohen Pass von Mont Cenis an der italienisch-französischen Grenze.
1919 gründete Garelli seine eigene Firma, die seinen Namen trug. Sie baute Fahrräder, Mofas, Kleinkrafträder, Motorräder und Motorroller, die in vielen Ländern verkauft wurden. Garelli fuhren in Asien, in Afrika und Lateinamerika und sogar in Ozeanien. Einzig in Nordamerika konnte Garelli keinen nennenswerten Absatzmarkt erschließen.
Auf Garelli-Maschinen wurden zahlreiche Weltrekorde aufgestellt. 1919 kam der Fahrer Ettore Girardi auf einer Maschine von Garelli als Erster bei der ersten Nord-Süd-Fernfahrt über 865 Kilometer von Mailand nach Neapel ans Ziel. Von 29 Fahrern erreichten nur fünf das Ziel. In den Zwanzigerjahren gab es zahlreiche Grand-Prix-Siege und Langstreckenrekorde für Garelli. Viele berühmte italienische Rennfahrer begannen ihre Karriere auf Garelli-Motorrädern. Dennoch gab Garello 1928 den Motorradbau im großen Stil auf und belieferte bis 1935 nur noch das Militär. Bis zum Auftauchen von DKW-Motorrädern galten die Garelli-Rennmaschinen als die schnellsten Zweitakter.
Die erfolgreichsten Modelle Garellis in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg waren der Mosquito-Motor, der als Hilfsmotor an Fahrräder angebaut werden konnte, und der Capri-Roller, der von der Firma Agrati gebaut wurde, die später mit Garelli fusionierte. Der Mosquito-Motor wurde ständig weiterentwickelt und ab 1956 auch in Mopeds und Motorräder eingebaut. Der Mosquito-Motor war beliebt wegen seiner Robustheit. So durchquerte in den Dreißigerjahren ein französischer Tourist auf einem Fahrrad mit Mosquito-Hilfsmotor die Sahara. In den Achtzigerjahren beherrschte Garelli den Motorrad-Straßenrennsport in den Klassen 50 und 125 Kubik und wurde sechsmal Weltmeister.
Garelli wurde auch in Deutschland bekannt, als die Firma Mofas, Mopeds und Mokicks über den Neckermann Versand und Karstadt verkaufte. Allerdings hatte Garelli einen schlechten Ruf als Billigware, die angeblich nichts taugt, da die Maschinen einige hundert DM weniger kosteten als eine Zündapp oder Kreidler und zudem über Neckermann verkauft wurde.
Garelli übernahm 1984 die Firma Kreidler in Kornwestheim und montierte dort die Modelle Flory, Flirt und Flott mit dem Kreidler-Logo. Kurz darauf wurde das Werk aufgegeben und Garelli verschwand vom deutschen Markt.
In Italien arbeitete Garelli eng mit Agrati zusammen, einem Hersteller von Elektromotoren und Fahrradzubehörteilen. Garelli bekam Rahmenteile von Agrati, und Agrati bekam Motoren von Garelli für Motorroller. 1960 gingen die beiden Unternehmen zu Agrati-Garelli zusammen. In den Siebzigerjahren war die Firma sehr aktiv mit vielen Modellen in den Bereichen Mofa, Moped und Mokick.
2006 sicherte sich Paolo Berlusconi, der Bruder des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, die Namensrechte der Marke. Das erste neue Produkt war ein 50er-Roller, der nach Garellis größtem Verkaufsschlager Mosquito genannt wurde. Die weiteren Rollermodelle Capri, Ciclone und Vip werden in China gefertigt und von Garelli in Italien über das alte Netzwerk vertrieben.