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Kreidler Teile / Kreidler Mofateile / Kreidler Moped Ersatzteile / Kreidler Moped Zubehör / Kreidler Verschleißteile

Die Kreidler-Mofas und Mopeds entsprangen einem Hobby von Alfred Kreidler, der 1924 in die Firma seines
Vaters Anton Kreidler eintrat, der 1889 die Firma Stuttgarter Telegraphendraht- und Kabelfabrik A. Kreidler
gründete. Die Firma war sehr erfolgreich in der Herstellung von Telegrafendrähten und Überland-
Elektroleitungen aus Kupferdraht. Es gelang aber zum Beispiel auch, einen Draht mit einem Durchmesser
von nur 0,025 Millimeter herzustellen, der mit Seide umsponnen war. 1899 fusionierte Kreidler mit der
Süddeutschen Kabelwerke AG in Mannheim.
Alfred Kreidler hatte nach Abschluss des Ingenieurstudiums in Berlin Erfahrung im Automobilbau
gesammelt und konstruierte, baute und verkaufte schnelle Motorräder der Marke „Pan“ mit 350
Kubikzentimeter.
1942 übernahm Alfred Kreidler die Firma und begann 1949 die Entwicklung von eigenen Motorrädern unter
dem Markennamen Kreidler. Bei einer Rekordfahrt im Great Salt Lake Desert im US-Bundesstaat Utah fuhr
eine 50-Kubik-Kreidler-Maschine 1965 zum ersten Mal schneller als 200 Stundenkilometer. Der anerkannte
Mittelwert war 210,634 km/h, der 1977 bei Apeldoorn in den Niederlanden von einer weiteren Kreidler-
Maschine sogar auf 221,586 km/h hochgeschraubt wurde, was der bis heute gültige Weltrekord in dieser
Klasse ist.
Das erste 50-Kubik-Moped brachte Kreidler mit dem K 50 im Jahr 1951 auf den Markt. Das Kreidler-Werk
wurde systematisch ausgebaut und bestand auf dem Höhepunkt aus insgesamt 32 Firmen. Darunter
befanden sich kleinere Schweizer Banken oder die Uhrenfabrik Kienzle. Nach seiner Umwandlung in die
Kreidler-Werke GmbH 1964 war Kreidler ein Konzern, der 1969 rund 5.500 Menschen beschäftigte.
Die Kreidler Mofas und Mopeds waren sehr erfolgreich. Es waren kleine Maschinen zwischen 50 und 80
Kubikzentimeter, die bei Jugendlichen sehr beliebt waren. So konnte das Kreidler Florett leicht getunt und
statt 45 Stundenkilometer auf bis zu 90 km/h aufgepeppt werden konnte, was natürlich verboten war.
Wegen der hohen Unfallzahlen wurde die Haftpflicht-Versicherungsprämie für diese Mopeds auf das
Niveau ungedrosselter Motorräder erhöht.
In den Siebzigerjahren begann der Niedergang der Kreidler-Werke. Da der alternde Firmenchef in seiner
schwäbischen Sparsamkeit lieber die alten Maschinen reparieren ließ, anstatt in neue zu investieren, verlor
die Firma in ihrem Kerngeschäft an Wettbewerbsfähigkeit. Die Folge waren zwei kurz aufeinander folgende
Konkurse. 1982 wurde das Unternehmen geschlossen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung
versteigert. Der Ersatzteildienst wurde vom Insolvenzverwalter mit sechs Mitarbeitern noch bis 1985 in
Ludwigsburg fortgeführt. Der jährliche Umsatz mit Ersatzteilen belief sich auf immer noch drei Millionen D-
Mark.
Die Marke Kreidler besteht aber in erster Linie deshalb weiter, weil die italienische Motorradfirma Garelli
Mofas des Typs Flory unter dem Namen Kreidler verkaufte. Ab 1986 baute Kreidler Fahrräder und ab 1996
begann die Produktion von motorisierten Zweirädern. In den Neunzigerjahren übernahm der
Fahrradhersteller Prophete Kreidler. Die Firma Prophete wurde 1908 in Halle an der Saale gegründet. Nach
dem Zweiten Weltkrieg wurde daraus ein Fahrradgroßhandel und seit den Siebzigerjahren produziert
Prophete eigene Fahrräder und Zubehör.
Heute läuft Kreidler unter der Cycle Union GmbH mit Sitz in Oldenburg, wo erfolgreich zuverlässige und
langlebige E-Bikes und Fahrräder gebaut werden. 2007 wird die Kreidler Europe Motor GmbH gegründet.
Aber die Produktion von Rädern mit Verbrennungsmotor wurde auf Grund der Euro4-
Umweltschutznormen 2017 eingestellt.